Die Humangenetik ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit erblichen Erkrankungen oder erblichen Erkrankungsrisiken beschäftigt. Bei humangenetischen Untersuchungen wird daher das Erbgut (DNA) eines Menschen untersucht. In der Regel ist das die DNA von Zellen aus EDTA Blut. Es kommen durchgängig PCR-Verfahren (Polymerase chain reaction), Hybridisierung oder Sequenzierung zur Anwendung. In der aktuellen Ausgabe des EBM https://www.kbv.de/html/arztgruppen_ebm.php) finden sie die berechnungsfähigen Leistungen. Leistungen, die nach EBM nicht berechnungsfähig sind, können ggf. als IGEL angefordert werden. Bitte sprechen Sie uns an!
Für humangenetische Untersuchungen obligat erforderlich: Einverständniserklärung des Patienten
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Alpha-1-Antitrypsin (AAT) ist ein Protease Inhibitor, der mehr als 90 % des Schutzes vor neutrophiler Elastase in den unteren Atemwegen bietet. Infolge eines AAT-Mangels kommt es durch die ungehemmte Wirkung der Elastase zur Zerstörung des Lungengewebes. Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATD) kann vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder auch Leberfunktionsstörung einhergehen, die typischerweise bei Personen über 30 Jahren auftritt. Die phänotypische Ausprägung variiert hierbei innerhalb und zwischen Familien.
Bei Erwachsenen ist das Rauchen der Hauptfaktor, der die Entwicklung von COPD beschleunigt; Nichtraucher können eine normale Lebenserwartung haben, aber auch Lungen- und/oder Lebererkrankungen entwickeln. Obwohl darüber berichtet wird, ist ein Emphysem bei Kindern mit AATD extrem selten. Eine AATD-assoziierte Lebererkrankung, die nur bei einem kleinen Teil der betroffenen Kinder auftritt, manifestiert sich als neonatale Cholestase. Die Häufigkeit einer Lebererkrankung steigt mit dem Alter. Lebererkrankungen bei Erwachsenen können auch dann auftreten, wenn keine neonatale oder kindliche Lebererkrankung vorliegt.
Die Diagnose von AATD beruht auf dem Nachweis einer niedrigen Serumkonzentration von AAT und auf der Identifizierung von bi-allelischen pathogenen Varianten in SERPINA1, das Gen, das für Alpha-1-Antitrypsin kodiert. Genetisch bedingter AATD ist eine autosomal rezessiv vererbte Störung. Dies bedeutet die Erkrankung tritt im Normalfall nur dann in starker Ausprägung auf, wenn kein gesundes Allel vorhanden ist. Zeigen Eltern keine Symptome eines AATD, ist es trotzdem nicht ausgeschlossen, dass sie Träger eines defekten Allels sind.
Die SERPINA1-Allele wurden mit dem Präfix PI* (Proteaseinhibitor*) benannt. Die drei in unserem Labor untersuchten SERPINA1-Allele sind:
In seltenen Fällen kann trotz eines homozygoten Nachweises des PI*M Alleles (Genotyp PI*MM) eine verringerte AAT – Konzentration im Serum gemessen werden. In solchen Fällen kann es mit herkömmlichen genetischen Tests zu nicht nachweisbaren Ergebnissen kommen, so genannte Null-Varianten. Der molekularbiologische Untersuchungsbefund sollte daher nur in Verbindung mit klinischen Daten und Laborwerten zu AAT bewertet werden.
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
PCR-basierte, reverse Hybridisierung (HAIN); CE-IVD zertifiziert.
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie den vorliegenden (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Hereditäre-Hämochromatose (HFE) ist durch eine extrem hohe Aufnahme von Eisen durch die Dünndarmschleimhaut charakterisiert. Die klinische HFE-Hämochromatose ist durch eine übermäßige Speicherung von Eisen in Leber, Haut, Bauchspeicheldrüse, Herz, Gelenken und Hypophysenvorderlappen gekennzeichnet. Bei unbehandelten Personen treten folgende Frühsymptome auf: Bauchschmerzen, Schwäche, Lethargie, Gewichtsverlust, Arthralgien, Diabetes mellitus und ein erhöhtes Risiko für eine Leberzirrhose. Hierbei wird von einem Serumferritin Wert über 1.000 ng/ml ausgegangen.
Die Diagnose der Hereditäre Hämochromatose wird durch die Identifizierung bi-allelischer pathogener HFE Gen-Varianten durch molekulargenetische Tests gestellt. Laborchemisch sind erhöhte Eisen- und Ferritin-Werte sowie erniedrigte Transferrin-Werte hinweisend. Hereditäre-Hämochromatose ist eine autosomal rezessiv vererbte Störung. Das bedeutet, die Erkrankung tritt im Normalfall nur dann in starker Ausprägung auf, wenn kein gesundes Allel vorhanden ist. Insgesamt sind mehrere Allel Varianten des HFE-Gens bekannt, von denen jedoch nur wenige eine bekannte Rolle in der klinischen Manifestation der Erkrankung spielen. In unserem Labor, werden die typischen Allele, die mit der Hämochromatose Typ 1 assoziiert sind, untersucht:
Die meisten Personen mit HFE-Hämochromatose-Phänotypen haben:
IDer molekularbiologische Untersuchungsbefund sollte nur in Verbindung mit klinischen Daten und Laborwerten bewertet werden. Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Beim Menschen ist die Aktivität der Laktase und der meisten anderen Verdauungshydrolasen zum Zeitpunkt der Geburt am höchsten. Bei der Mehrheit der Weltbevölkerung nimmt diese Produktion des Verdauungsenzyms Laktase während der Entwicklung wieder ab. Aufgrund des verminderten Laktasespiegels kann die in Milchprodukten enthaltene Laktose im Dünndarm nicht verdaut werden und wird stattdessen von Bakterien im distalen Ileum und Dickdarm fermentiert. Die Gärungsprodukte führen zu Symptomen wie Durchfall, Blähungen, Flatulenz und Bauchschmerzen. Bei einer Minderheit der Erwachsenen bleibt die hohe Laktaseaktivität jedoch auch im Erwachsenenalter bestehen (Laktase Persistenz). Laktase-Persistenz ist eine autosomal-dominant vererbbare Gen -Konstellation, die dazu führt, dass die Fähigkeit den Milchzucker Laktose zu verdauen, bis ins Erwachsenenalter erhalten bleibt.
Ein Einzelnukleotid-Polymorphismus in den Intron-Regionen des MCM6-Gens (rs4988235, auch als c.-13910 T/C oder NM_002299.2(LCT):c-13907T>C bekannt) wird mit einer unterschiedlichen Aktivierung der Transkription des Promotors des Nachbargens Laktase in Verbindung gebracht. Dies beeinflusst die Laktoseintoleranz im frühen Erwachsenenalter in europäischen Populationen:
Dies gilt nur für Patienten aus dem europäischen Kollektiv. Bei Personen mit einem anderen genetischen Hintergrund ist dieser Polymorphismus nicht bewertbar! Die Diagnose muss in diesen Fällen mithilfe des H2-Atemtests oder mit dem Laktose-Toleranztest gestellt werden.
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Die Zöliakie (CD) ist eine lebenslange immunologisch vermittelte chronische-entzündliche Darmerkrankung, die sich bei Personen mit genetisch-determiniertem Risiko manifestiert. Sie ist die Folge einer Immunantwort auf Gluten und verwandte Proteine, die in Weizen, Roggen, Gerste und anderen Getreidesorten vorkommen. Bei Verdacht auf Zöliakie und bei Personen mit Zöliakierisiko werden serologische Antikörpertests (tTG-IgA-Ak oder EmA-IgA-Ak Gesamt-IgA) eingesetzt. Liegt eine deutlich positive Serologie vor, sollte eine histologische Untersuchung der Dünndarmschleimhaut zusätzlich erfolgen.
Die Genotypisierung des humanen Leukozytenantigens (HLA) kann bei der Diagnose helfen, da CD außergewöhnlich stark mit bestimmten HLA-Haplotypen (HLA-DQ2 und DQ8) assoziiert ist. Der Assay der in unserem Labor verwendet wird, ermöglicht den qualitativen Nachweis der mit Zöliakie assoziierten Allele HLA-DQA1*05, HLA-DQB1*02 und HLA-DQB1*0302.
Patienten mit Zöliakie tragen das HLA-DQ2-Heterodimer in cis oder in trans (90 %) oder das DQ8-Heterodimer (5-10 %) oder nur einen Teil des HLA-DQ2-Heterodimers ("halbes DQ2-Heterodimer") (weniger als 5 %). Sowohl der Haplotyp DQ2 als auch der Haplotyp DQ8 sind bei 20-30 % bzw. 10 % der Allgemeinbevölkerung vorhanden. Bei unauffälligen Befunden, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass keine Zöliakie vorliegt (Ausschlussdiagnose), während bei auffälligen Befunden eine Zöliakie nicht ausgeschlossen werden kann und ein höheres Zöliakierisiko besteht.
Laut Leitlinie: „Eine HLA-Typisierung zum weitestgehenden Ausschluss einer Zöliakie kann bei folgenden Personen empfohlen werden: Personen/Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Zöliakie - Patienten mit diskrepanten Befunden - Patienten mit fraglicher Zöliakiediagnose, die längere Zeit (> 2 Monate) eine glutenfreie Diät eingehalten haben und bei denen eine Glutenbelastung erwogen wird.“
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar). Die Auswertung der Schmelzkurvenanalyse erfolgte mittels CFX Maestro Software Version 2.0.
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Das humane Leukozytenantigen-B27 (HLA-B27) ist ein Zelloberflächenantigen der Klasse I des Haupthistokompatibilitätskomplexes, deren Aufgabe es ist mikrobielle Antigene für T-Zellen zu präsentieren. Bei Trägern des HLA-B27 Allels ist eine Assoziation mit bestimmten entzündlichen rheumatischen Erkrankungen insbesondere der ankylosierenden Spondylitis (AS) gegeben.
Die ankylosierende Spondylitis ist eine häufige, entzündliche Arthritis, die vor allem im Bereich der Wirbelsäule und ds Beckens auftrittund etwa 0,5 % der Bevölkerung betrifft. Bei AS-Patienten wurden über 100 verschiedene allelische Varianten von B27 (HLA-B27*01 bis HLA-B27*106) erkannt, von denen B27*05 und B27*02 in europäischen Populationen weit verbreitet sind, während B27*04 in asiatischen Populationen vorherrscht.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der HLA-B27-Test kein diagnostischer Test für Spondylitis ankylosans ist. Außerdem variiert der Zusammenhang zwischen AS und HLA-B27 zwischen verschiedenen ethnischen und rassischen Gruppen. Dennoch kann er ein sehr starker Indikator sein, da mehr als 95 % der Menschen in der kaukasischen Bevölkerung, die AS haben, positiv auf HLA-B27 getestet werden. Allerdings sind fast 80 % der AS-Patienten aus Mittelmeerländern und nur 50 % der afroamerikanischen Patienten mit AS HLA-B27-positiv. Daher sichert der Nachweis des HLA-B27-Allels allein noch nicht die Diagnose einer HLA-B27-assoziierten Erkrankung. Der Befund gewinnt nur im Zusammenhang mit spezifischen klinischen Befunden an Aussagekraft, diesbezüglich möchten wir auch auf die aktuelle Leitlinie verweisen.
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Methode: Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR des HLA B27 Allels mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Prothrombin (Faktor II) ist die Vorstufe von Thrombin, welches innerhalb der Gerinnungskaskade an der Umsetzung von Fibrinogen zu Fibrin beteiligt ist. Die Prothrombinmutation 20210G>A (c.*97G>A) innerhalb der 3‘-untranslatierten Region des Prothrombin-Gens (F2) erhöht die Effizienz und Genauigkeit der Verarbeitung des 3'-Endes der mRNA, was zu einer Akkumulation der mRNA und einer erhöhten Synthese des Proteins Prothrombin führt. Dadurch wird der Prothrombin-Plasmaspiegeln erhöht.
Die Prothrombin-bedingte Thrombophilie ist gekennzeichnet durch venöse Thromboembolien, die sich bei Erwachsenen am häufigsten als tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie manifestieren. Die klinische Ausprägung der Prothrombin-bezogenen Thrombophilie ist variabel; viele Personen, die heterozygot oder homozygot für die F2-Thrombophilie-Variante sind, entwickeln nie eine Thrombose. uWährend die meisten Heterozygoten, die thrombotische Komplikationen entwickeln, bis zum Erwachsenenalter asymptomatisch bleiben, haben einige auch vor dem 30. Lebensjahr wiederkehrende Thromboembolien.
Zu den Faktoren, die bei Prothrombin-bezogener Thrombophilie für eine Thrombose prädisponieren, gehören:
Die Diagnose einer Prothrombin-Thrombophilie wird durch den Nachweis einer heterozygoten oder homozygoten 20210G>A-Variante (c.*97G>A) in Prothrombin-Gens gestellt. Hinweis: Der Wertebereich der Plasmakonzentration von Prothrombin bei Heterozygoten überschneidet sich mit dem Normalbereich. Daher ist die Prothrombinkonzentration im Plasma für die Diagnose nicht zuverlässig.
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
F5 kodiert den Gerinnungsfaktor V (Faktor V), einen wichtigen Regulator in der Gerinnungskaskade. Einmal aktiviert, fungiert Faktor V als Co-Faktor, der die Gerinnungsbildung beschleunigt. Faktor V wird inaktiviert, idem es von aktiviertem Protein C (APC) an zwei APC-Stellen gespalten wird. Das Faktor-V-Leiden-Allel trägt die Mutation c.1691G>A (p.Arg534Gln), die die Spaltung durch APC verhindert. Daher verbleibt die Faktor V Leiden-Variante länger im Blutkreislauf, was zu einer erhöhten Thrombinbildung und einem leichten hyperkoagulablen Zustand führt. Die klinische Ausprägung der Faktor-V-Leiden-Thrombophilie wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
Der Verdacht auf eine Faktor-V-Leiden-Thrombophilie besteht häufig bei Personen mit einer venösen Thromboembolie Vorgeschichte, die sich als tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie manifestiert. Insbesondere bei Frauen mit einer Vorgeschichte während der Schwangerschaft oder in Verbindung mit der Verwendung östrogenhaltiger Verhütungsmittel, sowie bei Personen mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von wiederkehrenden Thrombosen, ist ein Verdacht begründet.
Molekulargenetische Diagnosen werden bei Personen empfohlen, die direkte Thrombininhibitoren oder direkte Faktor-Xa-Inhibitoren erhalten, die die Ergebnisse des APC-Resistenztests beeinträchtigen können, sowie bei Personen mit den folgenden Laborbefunden:
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Der Plaminogen-Aktivator-Inhibitor 1 (PAI-1) hemmt Faktoren des Fibrinolysesystems. Erhöhungen der PAI-1 Konzentration gehen mit einer erniedrigten fibrinolytischen Aktivität, somit einer höheren Wahrscheinlichkeit für arterielle thrombotische Ereignisse einher und sind mit der koronaren Herzkrankheit assoziiert. PAI-1 wird vom SERPINE1-Gen kodiert. Bei 4 Guaninen (4G) im Promoterbereich des SERPINE1-Gens (-675 rs1799762) wird signifikant mehr PAI-1 gebildet als bei Vorliegen von 5 Guaninen (5G). Die höchsten PAI-1-Konzentrationen liegen bei Homozygotie für 4G vor (4G/4G).
Insgesamt ist die Datenlage im Bezug auf venöse thrombotische Ereignisse nicht einheitlich. Eine neuere großangelegte Meta-Analyse von Studien an kaukasischen und ost-asiatischen Patienten zeigte eine signifikante Assoziation des 4G/4G-Polymorphismus und dem Auftreten venöser thrombotischer Ereignisse. Eine weitere Meta-Analyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorliegen von 4G/4G und wiederkehrenden Spontanaborten bei asiatischen, kaukasischen und afrikanischen Patientinnen auf. Zudem besteht eine signifikante Assoziation zwischen 4G/4G und dem vermehrten Auftreten einer Präeklampsie.
Dieser molekularbiologische Untersuchungsbefund sollte nur in Verbindung mit anderen genetischen Risikofaktoren für Thrombosen (z.B. Faktor V leiden, Faktor II) und mit klinischen Daten bzw. Laborwerten bewertet werden. Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar)
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur
Für diese humangenetische Untersuchung wird 1 ml EDTA sowie eine vollständige Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Erläuterung
Das DPYD-Gen kodiert die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD). DPD ist das Geschwindigkeits-bestimmende Enzym des Fluorpyrimidin-Abbaus und katalysiert die Umwandlung von 5-Fluorouracil zu Dihydrofluorouracil (DHFU). Fluoropyrimidine wie 5-Fluorouracil und Capecitabine werden in der Behandlung verschiedener solider Tumore eingesetzt, z.B. bei Dickdarm- oder Brustkrebs. Etwa 10-40% aller Patienten, die mit Fluoropyrimidinen therapiert werden, entwickeln eine schwerwiegende Toxizität. Diese geht mit Neutropenie, Übelkeit, Erbrechen, schwerer Diarrhoe, Stomatitis, Mukositis und Hand-Fuß-Syndrom einher.
Polymorphismen innerhalb des DPYD-Gens beeinflussen die Aktivität des DPD-Enzyms. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat in einem Rote-Hand-Brief für die Bestimmung vier klinisch relevante DPYD-Polymorphismen, die mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Toxizität assoziiert sind, klassifiziert. Vor der Anwendung von 5-Fluorouracil (i.v.), Capecitabin- und Tegafurhaltigen Arzneimitteln sollte eine entsprechende DPD-Diagnostik angeordnet werden:
Bei Europäern ist das HapB3-Allel am häufigsten (Heterozygotenfrequenz 4.1-4.8%), gefolgt von c.1905+1G>A (*2A) (Heterozygotenfrequenz 1-1.2%) und c.2846A>T (Heterozygotenfrequenz 0.8-1.4%). Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Varianten, die zu einer erhöhten Toxizität führen können, jedoch bei Europäern selten sind. Die in afrikanischen Ländern relativ häufige Variante c.557A>G (p.Y186C) wird in unserer Labor nicht erfasst. Auch bei fehlendem Nachweis einer der genannten Varianten kann eine erhöhte Toxizität vorliegen, die auf umweltbedingte oder andere genetische Faktoren zurückzuführen ist und mit der eingesetzten Methode nicht untersucht bzw. ausgeschlossen werden kann.
Im Rahmen einer Gendiagnostik sollte auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden, zu der auch wir gerne zur Verfügung stehen.
Methode
Lamp (Loop-mediated isothermal amplification)-PCR mit anschließender Schmelzkurvenanalyse (BioRad CFX 96;IVD CE-zertifiziertes Kit der Firma Lacar). Die Auswertung der Schmelzkurvenanalyse erfolgte mittels CFX Maestro Software Version 2.0.
Qualitätskriterien
Für qualitative Teste wie diesen (das wahre quantitative Signal kann nur einen von zwei möglichen Werten einnehmen) wird von Eurogentest im Rahmen der ständigen Validierung empfohlen, zu überwachen, wie wahrscheinlich ein richtiges Ergebnis im Laufe der Anwendung des Testes ist (Probability). Daher dokumentieren wir die Häufigkeiten der nachgewiesenen Allele im Rahmen der ständigen Validierung und nehmen regelmäßig an den Ringversuchen teil. Anhand der ständigen Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die erhaltenen Ergebnisse mit denen in der Allgemeinbevölkerung berichteten übereinstimmen, um ggf. später auftretende Störungen in der Messung rechtzeitig zu erkennen. Ferner führen wir regelmäßige Audits im Rahmen unseres Qualitätsmanagement-Systems durch, um Abweichungen in der technischen Umsetzung unserer Messverfahren zu identifizieren und zu beheben.
Literatur