Material vom Infektionsort ohne Kontamination entnehmen Probenentnahme –sofern möglich- vor Beginn einer Antibiose, ggf. in einer Antibiotika-Pause.
Röhrchen immer mit Patientennamen, Entnahmeort und Uhrzeit der Entnahme versehen.
Einige Erreger sind außerhalb des menschlichen Körpers sehr empfindlich, entsprechendes Untersuchungsmaterial bspw. bei Verdacht aus Lambliasis, Shigellose, Meningokokken-Meningitis etc. muss schnellst möglich ins Labor transportiert werden. Nachstehende Hinweise zur Lagerung bzw. zum Transport bitte unbedingt berücksichtigen.
siehe Rachen-, Ohren-, Nasen-, Augenabstrich
siehe Genitalabstrich
siehe Wundabstrich
Aus der Praxis: Die Verwendung von Becton Dickinson (BD) Blutkulturflaschen ermöglicht in Verbindung mit dem neuartigen MALDI-TOF System für die schnelle Erregeridentifizierung einen Direktnachweis von Erregern aus der positiv gemeldeten Blutkultur. Damit liegen relevante Befunde häufig einen Tag schneller vor als mit der traditionellen Mikrobiologie!
Literatur:
Guy PROD’HOM, et al (2010): MALDI-TOF mass spectrometry for direct bacterial identification from positive blood culture pellets. Journal of Clinical Microbiology doi:10.1128/JCM.01780-09
Lagerung:
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C)
Bemerkungen:
Mykoplasmen und Ureaplasmen werden automatisch mitangesetzt;
Chlamydia trachomatis-PCR speziell auf Anforderungsschein vermerken, wenn E+R mit angefordert wird, einen eigenen Abstrich für die PCR nehmen, alternativ: Urin!
Nach Möglichkeit keine Gelabstriche verwenden sondern trockene Abstriche für die PCR, eSwabs für E+R.
GO: Neisseria gonorrhoeae PCR wenn nicht anders auf dem Auftragsschein vermerkt.
Lagerung
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C)
Bemerkungen
Insertionsstelle desinfizieren, Katheter ziehen, Spitze abschneiden (2-4 cm) und in steriles Gefäß überführen
Lagerung
nach Probennahme: Notfalldiagnostik! Daher sofortiger Transport ins Labor empfohlen!
Bemerkungen
Entsprechend MIQ- Standard ist eine Probenmenge von 5 ml für eine optimale mikrobiologische Diagnostik (inkl. Tbc 10-15 ml) erforderlich! Bei geringeren Volumina sind negative Resultate unter Vorbehalt zu sehen.
sorgfältige Desinfektion der Punktionsstelle
Bitte Nativliquor einsenden, für raschen Transport sorgen! Ggf. telefonische Kontaktaufnahme außerhalb der Regelöffnungszeiten.
bei Tbc-Verdacht, NUR Kinder < 6. LJ.
Für TB aus Magennüchternsekret 2-5 ml, aus Magenspülwasser 20-30 ml einsenden!
Spezialröhrchen mit Trinatriumphosphatpuffer anfordern (DIN 58943-3)!
Sorgfältige Desinfektion der Punktionsstelle!
Punktate in Spritze belassen, mit sterilem Verschluss versehen, so schnell wie möglich ins Labor!
Für TBC-Diagnostik bitte 30-50 ml einsenden!
Eventuell einen Teil des Volumens in Blutkulturflasche überführen
Lagerung
nach Probennahme gekühlt (4-8 °C)
Bemerkungen
Möglichst viel Material auf Tupfer bringen.
Für Influenza-/RSV- Schnelltest Nasenspülflüssigkeit oder einen Nasen- bzw. Nasen-Rachen-Abstrich einsenden (hier sind dünne Abstriche mit flexiblem Schaft und ohne Transportmedien vorgesehen!).
Bei Influenza-Schnelltesten ist mit einer hohen Rate falsch negativer Ergebnisse zu rechnen, insbesondere bei Infektionen mit Influenza A/H1N1 swine.
Lagerung
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C)
Bemerkungen
Entsprechend MIQ- Standard ist eine Probenmenge von mindestens 2 ml für eine optimale mikrobiologische Diagnostik erforderlich! Falls zusätzlich TBC-Diagnostik durchgeführt werden soll, bitte 5 ml einsenden!
Generell sind Tracheal-/ Bronchialsekrete aussagekräftiger als Sputum.
Material nativ einsenden!
Atypische Erreger müssen konkret angefordert werden
Nachweis von Chlamydophila pneumoniae, Pneumocystis jirovecii (syn. P.carinii) nur per PCR! P. jirovecii PCR aus BAL quantitativ gegen klonierten Standard, daher auch als Verlaufskontrolle geeignet.
Für Legionellen und Tbc die Ausnahmeziffer 32006 angeben!
Lagerung
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C), wenn Transport ins Labor nicht innerhalb von 2 – 4 hrs realisiert werden kann, ggf. gekühlter Versand.
Bemerkungen
Cave: „E+R“ umfasst nur die bakteriellen Infektionserreger!
Bitte bei Kassenpatienten die EBM-Ausnahmekennziffer „32006” nicht vergessen, um das Budget nicht zu belasten.
Untersuchungen auf Lamblien, Amöben, Würmer, Wurmeier separat anfordern, für die mikroskopische Diagnostik benötigen wir frischen (lauwarmen) Stuhl.
Die Diagnostik von gastrointestinalen Viren (Rota-, Adeno, Astro-, Corona- sowie Norovirus) muss ebenfalls separat anfordert werden, auch hier gilt die Ausnahmekennziffer 32006.
Zur Erhöhung der Sensitivität sollten 3 Stuhlproben eingesandt werden. Diese sollten aus 3 unterschiedlichen Stuhlgängen, optimaler Weise von drei aufeinander folgenden Tagen, stammen.
Lagerung
nach Probennahme: Nativurin gekühlt (4-8 °C)
Uricults im Brutschrank
Bemerkungen
Vor Entnahme von Urin eine adäquate Reinigung der Genitalien durchführen.
Nativurinröhrchen mit Borat-haltigem Transportmedium verhindern die Vermehrung der Bakterien, töten sie aber keineswegs ab (optimal!). Borat-haltige Urine sind nicht für die C. trachomatis bzw. Gonokokken-PCR geeignet! Bitte Nativurin einsenden.
Alternativ: Eintauchnährboden. Cave – quantitative Angaben der Keimbelastung sind bei Eintauchnährböden nicht möglich, ebenso keine Aussage über Leukozyturie zur DD Besiedelung – HWI. Die Eintauchnährböden vollständig mit Urin benetzen und Urin dann vollständig aus dem Gefäß abgießen, anschließend sofort bebrüten (nur verwenden, sofern Urin nicht schnell genug (innerhalb 12h) ins Labor kommt!).
Für die TBC- Diagnostik aus Urin (nur bei Verdacht auf Urogenital-TB!) werden laut MIQ- Standard mindestens 30 ml Morgenurin benötigt!
Generell gilt: Urindiagnostik aus dem Borat-haltigen Nativurinröhchen liefert schneller die besseren Resultate! Erste Resultate inkl. Antibiogramm erhalten Sie bei hoher Keimdichte (> 100.000 KBE/ml) innerhalb 24 Stunden.
Lagerung
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C), Transport ins Labor möglichst innerhalb 8 Stunden
Bemerkungen
Abnahme möglichst aus Wundgrund Erregerreich sind vor allem die Wundränder!
Bei Fisteln, Furunkel, Karbunkel, kutanen Abszessen: Material aus der Tiefe gewinnen. Abstriche von der Abszessoberfläche liefern häufig nur Hautflora, nicht aber den relevanten Erreger!
Bei Verdacht auf Anaerobier unbedingt Abstrichtupfer mit Transportmedium verwenden und Abstrich möglichst schnell ins Labor transportieren.
Anaerobier und Aktinomyceten erfordern verlängerte Bebrütungs- und damit Bearbeitungszeiten!