Zecken-PCR - Allgemeine Hinweise

Der Sinn und Nutzen einer Borrelien-PCR aus Zecken wird kontrovers diskutiert und bspw. vom Nationalen Referenzzentrum für Borrelien als überflüssig und unsinnig angesehen. Wir bieten diese Untersuchung an, um dem Wunsch von Betroffenen gerecht zu werden, sehen aber in dieser PCR eine sinnvolle Untersuchung: fällt das Ergebnis der PCR negativ aus, kann mit einer hohen Sicherheit davon ausgegangen werden, dass keine Borrelienexposition bestand. Damit ist eine prophylaktische (besser: postexpositionelle) Gabe von Antibiotika, wie sie häufig von Menschen nach Zeckenstich aus Verunsicherung gefordert wird, nicht erforderlich. In der Konsequenz bedeutet dies, dass unnötige Antibiotikaeinnahmen, nämlich nach Stich durch eine sicher negativ getestete Zecke, vermieden werden können. In Europa gibt es allerdings derzeit keinen Konsens, ob nach Stich einer sicher positiv getesteten Zecke Antibiotika eingenommen werden sollen („postexpositionelle Prophylaxe“). Eine Metaanalyse aus den USA hat jedoch einen, wenn auch geringen, Nutzen pro Antibiotika gezeigt.

Literatur:
NOLTE, O. (2013): Häufigkeit von (potentiellen) Krankheitserregern in Zecken – Wann sind
„Zecken-PCR“ und antibiotischer Prophylaxe sinnvoll? Der Allgemeinarzt 12/2013
NOLTE, O. (2013): Zecken-übertragene Infektionen in Mitteleuropa – eine Einführung mit
Schwerpunkt auf der Borreliose. umwelt-medizin-gesellschaft 26(3):7-17