Gemäß dem Nationalen Antibiotika-Komitee (NAK) und der EUCAST hat sich die Einteilung der
Antibiotika-Empfindlichkeitsangabe („S“ und „I“) für einige wenige Antibiotika, insbesondere die
Aminopenicilline mit oder ohne Inhibitor bei Enterobacteriaceae (z.B. E. coli, Enterobacter, Klebsiella,
Proteus, Citrobacter spp.), geändert. In Zukunft wird in diesen Fällen bei empfindlichen Erregern
meist wieder „S“ im Antibiogramm stehen. Die Dosierung, auf was sich „S“ und „I“ bezieht, finden
Sie hier. Sie finden diese Angaben aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht mehr auf den Befunden.
Begründung: Früher hatte die NAK vorgeschlagen, Enterobakterien gegenüber Ampicillin, Ampicillin-
Sulbactam, Amoxicillin und Amoxicillin-Clavulansäure nur als „I“, sensibel bei erhöhter
Exposition/Dosis zu klassifizieren. Dies basierte auf den in früheren Dosierungstabellen der EUCAST
angegebenen niedrigeren Dosen der Aminopenicilline bzw. der Inhibitor-Kombinationen. Für eine
ausreichende Therapie von Infektionen mit empfindlichen Enterobakterien mussten die in der Spalte
für die hohe Dosis angegebenen Dosierungen eingesetzt werden.
Nun sind die Dosierungen in der EUCAST angepasst worden, daher entfällt diese Maßnahme.
Auswirkungen:

  • Die mögliche Dosierung für erwachsene Patienten ohne modifizierende Faktoren (z.B: Niereninsuffizienz) finden sie hier. Das wäre z.B. Ampicillin 3 x 2g.
  • Wahrscheinlich werden mittelfristig wieder häufiger Aminopenicilline (oder mit Inhibitor) bei Enterobacteriacae gegeben. Eine Deeskalation nach Antibiogramm wird eher durchgeführt.
    Damit vermindert sich der Selektionsdruck und die Ausbreitung von resistenten Keimen könnte abnehmen.
  • In der Statistik wird diese Änderung sichtbar sein.

Sollten Sie Fragen zu diesen Änderungen haben, zögern Sie bitte nicht, sich zu melden.